Juni 2021

Unsere Mitarbeiterin nimmt Sie mit in die Niederländische Provinz Nordholland, genauer gesagt ins Waterland. Schnuppern Sie Meerluft in einer der wasserreichsten Regionen in den Niederlanden, bummeln Sie durch verträumte Orte und genießen Sie die Gastfreundschaft unserer Nachbarn.

Ihr Chronist

Ich oute mich als Wiederholungstäter. Die Niederlande haben es mir einfach angetan. Hauptsächlich Zeeland und Nordholland, welches dieses Mal das Ziel ist. Ich freue mich auf Meer, viele Grachten und natürlich auf die Nordholländer, die wie alle Niederländer sehr gastfreundlich und kommunikativ sind.

Vorwort

Die relativ kurze Anreise per Auto ist ein klarer Pluspunkt für die Niederlande. Wer in Zeiten von Corona nicht unbedingt fliegen möchte aber einen erlebnisreichen Urlaub mit tollen Stränden, verträumten Orten, und jeder Menge Abwechslung sucht, der ist hier bestens aufgehoben. Die Niederländer nehmen das Thema Corona ernst und man findet in den Fußgängerzonen mobile Waschstationen, im Eingang der Geschäfte Desinfektionsmöglichkeiten und die Wege in den Geschäften und öffentlichen Plätzen sind meist eingezeichnet. Auch ohne Kenntnis der Landessprache ist die Verständigung kein Problem, meist kommt man mit Deutsch oder Englisch ohne Probleme weiter.

Hoorn

Das beschauliche Städtchen mit ca. 73.000 Einwohnern erstreckt sich auf eine Fläche von rund 53 km², von denen Wasser mehr als die Hälfte des Stadtareals einnimmt, rund 33 km². Hoorn liegt auf einer Landzunge im Markermeer und lässt sich wunderbar zu Fuß oder mit einer der angebotenen Grachtenfahrten erkunden. Sehenswert sind der Hafen mit seinem alten Hafenkontor und viele Gassen mit schönen und auch zum Teil sehr alten Häusern. Von Hoorn aus erreicht man in wenigen Minuten Amsterdam, Alkmaar und Enkhuizen. Das Städtchen verfügt über eine Museumseisenbahn (Museumstoomtram Hoorn–Medemblik), die direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt und im Sommer Fahrten mit einem Dampflokzug anbietet. Über eine Fußgängerbrücke erreicht man den Bahnhof Hoorn, von dem es nur wenige Gehminuten in die Fußgängerzone sind. Der Parkplatz an der Museumseisenbahn ist sehr günstig, es lohnt sich auf jeden Fall dort zu Parken.

Amsterdam

Die niederländische Hauptstadt (seit 1983) ist zugleich auch die einwohnerstärkste Stadt des Königreichs der Niederlande. Sie liegt am Fluss Amstel und dem früheren Meeresarm IJ und ist durch den Nordseekanal mit der Nordsee verbunden. Viel besungen und schon oft Schauplatz von Filmszenen (z. B. Anne Frank – Die wahre Geschichte von 2001oder James Bond "Diamantenfieber" von 1971) ist Amsterdam definitiv ein Besuch wert. Corona geschuldet konnten wir die Stadt mit viel Platz um uns herum erkunden. Eine herrliche Architektur im Zusammenspiel mit den Menschen, den vielen Grachten und trockenem Wetter erfreut das Urlauberherz. Neben dem "wandelen" durch die Straßen Amsterdams, haben wir uns dieses Mal zwei Museen ausgesucht.

Das Schifffahrtsmuseum "Het Scheepvaartmuseum" befindet sich im Seemagazin der früheren Admiralität Amsterdam. Ursprünglich diente das monumentale Gebäude als Lagerhaus und wurde durch einen Brand 1791 verwüstet. Das wieder aufgebaute Gebäude wurde 1973 offiziell zum Museum. 2007 schloss das Museum für vier Jahre und wurde nach den Plänen der niederländischen Architektin Liesbeth van der Pol umgebaut, was 2012 mit dem Amsterdamse Architectuur Prijs belohnt wurde. In Gaoqiao steht ein kleinerer Nachbau des Gebäudes. Das Museum ist vom Bahnhof Centraal ca 15 Gehminuten entfernt oder kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

BODY WORLDS Amsterdam Body Worlds zeigt faszinierende Einblicke in den Menschlichen Körper. Auf sieben Stockwerken wird anhand von 200 plastinierten Präparaten wird die Menschliche Anatomie aufgezeigt. Die Erstellung eines Plastinates ist sehr aufwendig und die Präparierung eines Körpers nach der von Gunther von Hagen entwickelten Technik beansprucht ca 1.000 Arbeitsstunden. Vielleicht nichts für zart besaitete aber wir fanden es sehr interessant. Das Museum ist nur 7 Gehminuten vom Bahnhof Centraal entfernt.

Madame Tussaud Amsterdam Klein aber fein! Sehr interessante, wechselnde Ausstellung von Wachsfiguren. Aktuell gibt es vier Themenbereiche: Royals (die beliebtesten Angehörigen der Königshäuser),A-list (Stars und Sternchen), Marvel ©Avangers (verschiedene Figuren der Marvel-Filme), Musik (internationale Künstler). Wie in vielen anderen Ausstellungen, so ist auch hier das Fotografieren erlaubt. Da die meisten Figuren frei zugänglich sind, ist der ein oder andere Schnappschuss garantiert.

Alkmaar

Seit 1254 verfügt Alkmaar über das Stadtrecht. 1573 wurde die Stadt Symbol des niederländischen Freiheitskampfes und erhielt ihr Motto "Die Siegreiche", welches sich auch im Wappen wiederspiegelt. Am 8. Oktober 1573 gaben die Spanier eine Belagerung der Stadt auf, ein Tag, der noch heute jedes Jahr mit einer Parade gefeiert wird. Berühmt ist auch der Käsemarkt von Alkmaar, der seit 1622 zwischen Ostern und dem Herbst jeden Freitag stattfindet. Leider fällt er in diesem Jahr zum Teil Corona zum Opfer. Wo ein Käsemarkt ist, darf ein Käsemuseum nicht fehlen, direkt am Marktplatz gelegen erfährt der Besucher dort etwas über die Geschichte der Produktion durch den Lauf der Jahrhunderte. Wir fanden Alkmaar einfach nur schön. Immer wieder entdeckt man neue Plätze, die zum Verweilen und einem Kaffee an der Gracht einladen. Viele kleine Geschäfte in der Fußgängerzone laden zum Stöbern ein.

Volendam

Das alte Fischerdorf Volendam gehört zur Gemeinde Edam-Volendam und zieht jedes Jahr Touristen an, die das Ijsselmeer besuchen. Die Tracht des Dorfes wird oftmals als Nationaltracht Niederlandes betrachtet, obwohl es diese gar nicht gibt. Sehr schön ist über den "Dijk" durch den alten "Doolhof" zu spazieren, vorbei an vielen kleinen Läden und jeder Menge Restaurants mit reichhaltigem Fischangebot. Eine kurze Rast mit einem koffie verkeerd ("falscher Kaffee") und wundervollem Blick auf das Wasser lohnt allemal. Auch für Segler ist Volendam durchaus interessant. Mit dem Marken Express kann man via Schiff auf die ehemalige Insel Marken gelangen, wer nicht mit dem Auto dorthin möchte.

Monnickendam

Die unter Denkmalschutz stehende Stadt Monnickendam mit Ihren alten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert und dem ältesten, bespielbaren Glockenspiel der Welt versetzt einen in der Zeit zurück. Im 10. Jahrhundert lag dort ein Dorf, welches durch eine spätere Überschwemmung unterging. Der später entstandene Ort wurde 1335 zur Stadt erhoben und nach friesischen Mönchen benannt, die sich im Ort niederließen. Seit alters her ist die Stadt für ihre Fischräuchereien bekannt und noch heute wird im Hafen Fisch geräuchert. Wer es nostalgisch mag, kann auf einem historischen Klipper oder Tjalk auf das Markermeer oder die Gouwzee.

Marken

Die Insel Marken im Markermeer ist seit 1957 durch einen Deich mit dem Festland verbunden und damit nicht nur über das Wasser, sondern auch mit Fahrrad oder Auto erreichbar. Im 13. Jahrhundert wurde die Insel von Mönchen des Klosters Mariëngaarde aus Friesland besiedelt. Vor der Fertigstellung des Abschlussdeiches war die Insel regelmäßig überflutet, so dass die Häuser in Gruppen auf den künstlich errichteten "Werven" erbaut wurden. Oftmals ist noch die auffallende, bunte Tracht aus der Fischerzeit zu sehen, kurios, dass eine Braut am Hochzeitstag in schwarz gekleidet wurde.

Zaanse Schans

Ein Ortsteil der Gemeinde Zaanstad mit einem Freilichtmuseum, welches jährlich ca. 1.900.000 Besucher zählt. Neben einigen Mühlen erhält man Einblick in das Leben aus alter Zeit. Das Freigelände kann kostenlos besucht werden, für die Mühlen, das Museum und die Häuser muss Eintritt gezahlt werden.

Fazit

Die Niederlande sind für mich immer wieder eine Reise wert! In diesem Urlaub war der Wettergott gnädig und hat uns vorwiegend trockenes und warmes Wetter beschert. Sogar ein Besuch am Strand war drin. Amsterdam ist unbestritten eine schöne und interessante Stadt, mehr noch, wenn sie nicht so überfüllt ist. Corona geschuldet waren an beiden Tagen in Amsterdam verhältnismäßig wenig Menschen unterwegs, sogar in den Museen konnte man ungestört die Exponate bewundern. Die Holländer (in dem Fall ist die Bezeichnung korrekt) waren, wie wir es von den vorherigen Besuchen gewohnt sind sehr kommunikativ und äußerst hilfsbereit. Das öffentliche Verkehrsnetz ist sauber und vor allem auch pünktlich, so dass man bei vielen Ausflügen auf das Auto verzichten kann. Dies war nicht mein erster Besuch in den Niederlanden und es werden noch weitere folgen. Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden, da reicht ein Urlaub nicht aus.

Tipps

Günstige Tickets Empfehlenswert ist es, sich über Deal-Seiten wie Socialdeal oder ähnliche zu informieren, ob Tickets günstiger verkauft werden. Die Bestellung läuft dann online und die Tickets werden auf dem Smartphone vorgezeigt. Aktuell muss in Museen vorab ein Termin gebucht werden.

Auto
Auch wenn die meist sehr guten Straßen zum schneller fahren einladen empfiehlt es sich, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten, wird man erwischt, kann das teuer werden. In den Niederlanden werden außerhalb der Ortschaft 3% Toleranz in Abzug gebracht, unter 100 km/h 3 km, dieser Toleranzwert gilt auch bei Übertretungen innerhalb von Ortschaften. Tanken ist in den Niederlanden verhältnismäßig teuer. Wer es nicht weit nach Belgien hat, sollte dort tanken, der Preis pro Liter kann ohne weiteres um 20 Cent variieren. Als Autofahrer sollte man auf jeden Fall auf Radfahrer achten. Besonders, wenn einer der vielen Radwege die Fahrbahn kreuzt, sollte der Blick nach rechts und links nicht ausgelassen werden.

Fahrrad
Die Niederlande haben ein bestens ausgebautes Netzwerk an Radwegen. Wer keine großen Strecken bewältigen muss, kommt mit dem Fahrrad überall hin. Besonders die Wege am Meer sind sehr reizvoll.

Hunde
Die Niederländer sind äußerst Hunde freundlich. An vielen Stränden darf der Hund auch über den Tag frei laufen. Allerdings sollte man darauf achten, die Hinterlassenschaften seines Vierbeiners zu beseitigen. An vielen Stränden findet man Tütenspender und ein Mülleimer ist meist nicht weit.

Niederländer sind nicht alle Holländer
Auch wenn es sich im Sprachgebrauch eingebürgert hat, Es heißt Niederländer. Holland ist nur die Bezeichnung einer Provinz (Zuid-Holland und Noord-Holland).

Die Sprache
Nicht jeder Niederländer spricht zwangsläufig deutsch. Oft ist dies der Fall, aber man sollte es nicht voraussetzen. Das wird im schlimmsten Fall als unhöflich aufgefasst. Die Niederländer sind sehr kommunikativ und man kommt leicht ins Gespräch. Man sollte darauf achten, sich nicht negativ über das niederländische Königshaus zu äußern, da die meisten Niederländer ihrer Monarchie positiv gegenüber stehen.

Essen
Fisch bekommt man fast überall. Wer die Möglichkeit hat selbst zu kochen, findet in den Städten verschiedene Fischgeschäfte, um sich die Köstlichkeiten des Meeres selbst zuzubereiten.