Februar 2015

Atemberaubend schöne Landschaften, herrliche Strände und stolze Bauwerke - all das erwartet Sie auf der Reise quer über die größte Insel im Mittelmeer. Erkennen Sie am Horizont schon den Vulkankegel des Ätnas?

Ihr Chronist

Kurz zu meiner Person: Mein Name ist Ralf, ich bin 51 Jahre alt und komme aus Mecklenburg. Ich reise leidenschaftlich gerne, häufig auch allein.

Wenn ich verreise, suche ich immer nach einer Mischung aus Entdecken, Abwechslung und Erholung. Gerade Rundreisen bieten diese Aspekte in angenehmer Kombination, so dass ich immer wieder gerne solche geführten Touren unternehme.

Im Übrigen lernt man auf diese Reisen auch jedes Mal interessante Menschen kennen, was dem Ganzen noch einen zusätzlichen Reiz verleiht.

1. Tag: Anreise

Ich startete am Sonnabend, Flug verging recht schnell und schon war ich in Catania. Gleich hinterm Ausgang des Sicherheitsbereiches steht der Reiseleiter mit einem Schild "Berge und Meer" und findet mich auch gleich auf seiner Liste. Kurz gewartet, bis alle da waren, ab in die Kleinbusse und los ging’s zum ersten Hotel. Das war alles so schnurgerade organisiert, dass ich nicht mal eine Zigarette rauchen konnte.

Das Hotel war ziemlich schnell erreicht, direkt am Meer, unkompliziert und sauber. Nichts Aufregendes, sehr angenehm. Kurze Einweisung, Schlüssel, Verabredung zum Abendessen und dann erstmal… richtig: Cappucino und Zigarette.

Dann bin ich nochmal ins Zentrum von Riposto, was nur 5 Minuten vom Hotel weg und irgendwie völlig menschenleer war. Ich bin dort ein paar Gassen lang gelaufen und war von diesen langen Häuserschluchten völlig fasziniert. Irgendwann hab ich dann auch ein paar Sizilianer gesichtet, aber wo die Masse am Sonnabendnachmittag war, blieb ein Rätsel.

Ja, und dann war‘s Zeit für das Abendessen. 4 Gänge, sehr lecker und schön Vino de la Casa dazu… Der Reiseleiter hat nochmal das ganze Programm für den nächsten Tag erzählt, und schon bin ich ab ins Bett.

2. Tag: Riposto - Ätna - Taormina - Riposto

Hab ich gut geschlafen! Runter zum Frühstück, schönes Buffet, alles da, was der Mensch braucht. Und los ging  es mit dem Bus zum Ätna. Und der Reiseleiter hat erzählt und erzählt und erzählt. War alles hochinteressant und in bestem Deutsch.

Jedenfalls kommen wir da so auf 2.400 m Höhe an und auf einmal waren wir gar nicht mehr auf Sizilien, sondern mitten in den Alpen: Schnee, Skifahrer, Holzhütten und Lifte. Wahnsinn. Ich bin dann noch mit ein paar Leuten mit der Seilbahn weiter hoch. Echt toller Ausblick von da oben, aber schweinekalt.

Wieder unten hatte ich dann noch ein wenig Zeit und bin zu einem kleinen Krater gegangen. War zwar nicht viel zu sehen, aber irgendwie besonders. Weiter ging es dann auf einer anderen Strecke den Berg runter in die Honigstadt. Dort gab es aber nicht nur Honig bei der Verkostung, sondern auch Oliven, Pesto, Wein, Likör und andere Leckerlis. Mmh.

Nächstes Highlight: Taormina. Irrer Ort, auf einem Felsplateau über dem Meer gelegen und bietet einfach geniale Ausblicke. Erst ins griechische Theater, dass wir ganz für uns hatten und schon allein durch seine Größe beeindruckt.

Anschließend bin ich wieder ein bisschen durch den sehr urigen Ort gebummelt und hab einfach nur die tolle Atmosphäre genossen. Seltsam: wieder kaum Leute unterwegs. Aber nette Cafés.

Ab zum Bus, zurück ins Hotel, wieder lecker Essen (plus Vino de la Casa) und müd - Bett - Schlaf.

3. Tag: Riposto - Syrakus - Noto - Riposto

Montag, Regen. Wieso das denn, ich muss doch gar nicht arbeiten? Egal, wird sich schon klären. Kaum sind wir in Noto, holt die Sonne alles nach.

Noto - Barock, Barock, Barock. An jeder Ecke diese Fülle und Pracht. Das haut einen wirklich um. Muss man selber sehen.

Next Stop - Syracus, Antikes Theater. Die waren schon verrückt, die alten Griechen. Schließlich ein Spaziergang durch die Altstadt zum Apollo-Tempel, durch beschauliche Gassen zum Domplatz, rein in den Dom, weiter zum Wasser und zurück.

Ach, auf dem Domplatz mal einen Cappucino trinken und dem alltäglichen Treiben zuschauen… Apropos Treiben: war nicht. Keine Leute und viel Wind. Und so hatten wir wieder alles für uns.

Schon zwei Tage vorbei. Das geht alles viel zu schnell.

4. Tag: Riposto - Piazza Armerina - Agrigent - Selinunte

Auf nach Piazza Armerina. Diesmal mit Koffern. Auf der Fahrt in Richtung Westen steht der Ätna in herrlichstem Sonnenschein und leuchtet in seiner ganzen Pracht. Der Busfahrer muss nochmal halten. Klick, klick, klick.

Wir fahren durch weite, flache Plantagen, über winzige Bergstraßen und durch steile Gassen, durch die ich mich nicht mit dem Auto trauen würde. Aber der Busfahrer ist absolut versiert. Ich fühl mich sicher wie in Abrahams Schoß.

In der Villa del Casale kann man dann mal richtig spüren, was römische Dekandenz meint. Bäder, Säle, Zimmer ohne Ende und alles mit Mosaiken ausgelegt. Die wussten schon zu leben, zumindest einige.

Schließlich kommen wir zum Tal der Tempel, was paradoxerweise auf einem Berg liegt. Wie für uns arrangiert stand die Sonne schon recht niedrig und ließ die Tempel in einem an Plastizität und Kontur nicht zu überbietenden milden Abendlicht erstrahlen. Wer hier nicht genug Speicherplatz auf seiner Karte hatte, war bös dran.

Es war dann auch schon ziemlich spät, als wir ins Hotel kamen. Schick, modern, freundlich und wieder mit perfekt organisierter Zimmerübergabe. Abendessen? Klar. Und wieder richtig gut.

5. Tag: Selinunte - Marsala - Erice - Palermo

Wir waren für die Weinprobe in Marsala um 11 verabredet. Wein? Um 11? Okay. Ist ja Urlaub.

Vorher war Zeit den Ort zu erbummeln. Und siehe da, diesmal gab es auch richtig viele Leute auf den Straßen. Alte Herren, die auf Bänken oder vor den Cafés saßen, im Stehen vor den Tabakläden rauchten und sich unterhielten, schicke Sizilianerinnen, die, ihre Handtasche elegant auf dem Unterarm tragend, in ausgesucht eleganter Kleidung unaufgeregt über die Einkaufsstraße schlenderten, Fischverkäufer, die auf dem Markt ohne Eile mit ihren Kunden plauderten. Ach, die Italiener verstehen es zu leben.

Kurzer Fotostopp bei den Salinen mit ihren hübschen Windmühlen und hoch ging es nach Erice. Von der Sonne direkt in eine dicke Wolke und ins Mittelalter pur. Die perfekte Filmkulisse. Nach dem Stadtspaziergang bin ich also nochmal so ein bisschen alleine durch die vom Nebel verhangenen, grauen Gassen gestrolcht, ohne dass mir auch nur eine Menschenseele begegnet wäre. Also ich bin kein Schisser, aber das war schon… seltsam.

Und dann Palermo. Unglaublich. Wenn man wirklich mal chaotischen Verkehr erleben will, dann ist Palermo the place to be. Irgendwie ist der Busfahrer aber doch unfallfrei zu unserem Hotel gekommen.

Riesiges Stadthotel, nicht mehr ganz frisch, aber total okay. Und wieder kein Balkon zum Rauchen. Die wollten mich echt entwöhnen.

6. Tag: Palermo - Monreale - Palermo

Man kann ja schon viele Kirchen in seinem Leben gesehen haben, aber der Dom von Monreale haut einen einfach nur um. Mir unbegreiflich, wie Leute diese riesigen über und über goldenen Wandmosaiken vor fast tausend Jahren anfertigen konnten.

Und dann der Blick runter auf Palermo. das vergisst man nicht. Ähnliches Schauspiel nochmal später in der Cappella Palatina. Einfach unfassbar. Tja, und dann Palermo‘s Altstadt selbst?

Es gab so ein paar Highlights, klar: Dom , Fontana Pretoria, Teatro Massimo, aber was die Stadt wirklich ausmacht, das kann man an einem Nachmittag nicht erspüren. Ich bin da so die Straßen hin und her und her und hin und am Ende fühlte ich mich seltsam zerrissen: eingeladen und zurückgewiesen. Da muss sich jeder sein eignes Bild machen.

7. - 8. Tag: Palermo - Cefalù - Letojanni - Abreise

Ich hab mich verliebt. In Cefalu. Es gibt so Orte, da kommst du hin und sagst: ja, hier könnt ich bleiben. Und das war Cefalu für mich. Überschaubar, sympathisch, lebendig.

Helle, freundliche Gassen, die dich neugierig machen, Bäckereien , aus denen es duftet, eine schöne Piazza mit netten Cafés vor dem Dom… Vielleicht nicht der außergewöhnlichste Ort, aber für mich war er so… Sizilien.

Letzte Nacht in Letojanni. Freundliches Urlaubshotel hoch oben über dem Meer mit Seilbahn und riesigem Buffet. Ein Abschiedsdrink an der Bar.

Am Morgen regnet es wie aus Kannen. Ich bin dankbar dafür. Ich hätte sonst nicht weggewollt.

8. Tag: Abreise

Ein Abschiedsdrink an der Bar.

Am Morgen regnet es wie aus Kannen. Ich bin dankbar dafür. Ich hätte sonst nicht weg gewollt.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise. Flug nach Catania. Empfang am Flughafen und Transfer zu Ihrem Hotel im Raum Riposto, wo das Abendessen und die Übernachtung erfolgen.
2. Tag - Riposto - Ätna - Taormina - Riposto (ca. 140 km). Nach dem Frühstück erwartet Sie gleich ein grandioser Höhepunkt Ihrer Reise! Sie fahren zum höchsten noch aktiven Vulkan Europas und Wahrzeichen Siziliens - dem Ätna. Durch Weingärten, karge Berglandschaften und erkaltete Lavaströme fahren Sie hinauf in eine fremdartig anmutende Mondlandschaft. Auf einer Höhe von ca. 1.900 m werden Sie Freizeit haben um die tolle Landschaft genießen zu können. Fakultativ können Sie mit der Seilbahn weiter hoch auf ca. 2.500 m fahren (vor Ort buchbar). Außerdem haben Sie die Möglichkeit ganz hoch auf 2.900 m mit einem Fahrer zu gelangen. Genehmigen Sie sich im Anschluss bei einer lokalen Imkerei am Ätna-Hang eine Kostprobe von Honig und Marsala (inklusive). Am Nachmittag erreichen Sie das weltberühmte Städtchen Taormina, eindrucksvoll auf einer Terrasse des Monte Tauro gelegen. In der von Goethe als "Perle Siziliens" gerühmten Stadt haben Sie Zeit für eigene Entdeckungen. Das griechische Theater, die Altstadt mit dem bezaubernden Corso Umberto, der Odeon und der Dom laden zu einem Besuch ein. Abendessen und Übernachtung im Raum Riposto.
3. Tag - Riposto - Syrakus - Noto - Riposto (ca. 240 km). Sie starten den Tag mit der Fahrt nach Syrakus - der einstigen antiken Weltstadt. Die Reise führt Sie von der archäologischen Zone mit dem römischen Amphitheater und dem berühmten Ohr des Dionysos bis hin zur Altstadtinsel Ortigia. Neben den gewaltigen Überresten des Apollo-Tempels fühlen Sie sich fast unbedeutend. Im Anschluss geht es nach Noto - dem Barockjuwel Italiens. Die prunkvoll gestalteten Adelspalästen und Kirchen erzählen förmlich vom Glanz dieser Zeit. Seit 2002 zählt die Stadt sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Abendessen und Übernachtung im Raum Riposto.
4. Tag - Riposto - Piazza Armerina - Agrigent - Selinunte (ca. 330 km). Frühstück und Abfahrt zunächst nach Piazza Armerina wo aus dem Grün der Fichten und Eukalyptuswälder die eindrucksvollen Ruinen der römischen Villa del Casale auftauchen (Besichtigung optional). Ihre Bodenmosaike sind weltberühmt. Weiter geht die Fahrt zum "Tal der Tempel" bei Agrigent. Unter fachkundiger Führung sehen Sie u. a. den Juno-Tempel oder Hera-Tempel und den Concordia-Tempel, der als der schönste und am besten erhaltene Tempel der Welt gilt. Anschließend Besuch des Zeus-Tempels. Abendessen und Übernachtung im Raum Selinunte.
5. Tag - Selinunte - Marsala - Erice - Palermo (ca. 250 km). Nach dem Frühstück Abfahrt Richtung Marsala. Die Festung, die 397 v. Chr. unter dem Namen Lilybaion von den Karthagern gegründet wurde, verlor ab dem Ende des Weströmischen Reichs an Bedeutung und fiel 827 in die Hände der Araber, die sie unter dem Namen Marsala (Marsa Allah = Hafen Allahs, gelegentlich auch gedeutet als Marsa Ali = Hafen Alis) wieder aufbauten. Sie war damit die erste Stadt in Italien, die unter islamische Herrschaft geriet. Weiterfahrt zur mittelalterlichen Bergstadt Erice, die für die Herstellung von Marzipan und Mandelkonfekt bekannt ist. Natürlich dürfen Sie diese Leckerbissen auch probieren. Außerdem hat man von hier bei klarem Wetter eine wunderschöne Aussicht in die Umgebung. Weiterfahrt zu Ihrem Hotel im Raum Palermo, wo das Abendessen und die Übernachtung erfolgen.
6. Tag - Palermo - Monreale - Palermo (ca. 140 km). Zunächst besuchen Sie das Städtchen Monreale und besichtigen den berühmten Dom. Im Anschluss lernen Sie die Hauptstadt Siziliens kennen. Die Stadt liegt an einer weiten Bucht der thyrrenischen Küste, am Fuß des Monte Pellegrino und ist reich an künstlerischen und historischen Zeugnissen. Das erste Ziel ist der Palazzo dei Normanni, wo sich die Cappella Palatina, das höchste und harmonievollste Beispiel der normannischen Kunst, befindet. Durch die Porta Nuova erreichen Sie die Kathedrale, ein imposantes Bauwerk, das heute noch die Königsgräber aufbewahrt. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Abendessen und Übernachtung im Raum Palermo.
7. Tag - Palermo - Cefalù - Letojanni (ca. 200 km). Frühstück und Besuch der durch die Normannen geprägten Stadt Cefalú. Die pittoreske und mittelalterliche Altstadt wird Sie begeistern. Hier sollten Sie unbedingt die Kathedrale aus der Normannenzeit, berühmt für das byzantinische Mosaik, besuchen. Der Nachmittag steht Ihnen zur freien Verfügung. Abendessen und Übernachtung Raum Letojanni.
8. Tag - Abreise. Transfer zum Flughafen Catania (38 km) und Rückflug nach Deutschland.